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    [1] Zetsu's 3rd Great Japan Adventure (JAPAN-3)
    [2] Study Impressions (STUDIMPR)
    [3] Zetsu's Respectful Rants (RANTS)

C:\ZETSUOS\SYSTEM32> cd JAPAN-3

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C:\ZETSUOS\JAPAN-3\INTRO>

**** Zetsu's 3rd Great Japan Adventure: Spring Before Graduation **** Das dritte Jahr in Folge - und doch fühlt es sich an, as wäre es das erste. Jedes Mal, wenn ich meinen Fuß auf japanischen Boden setze, entflammt die Begeisterung von neuem. In den kommenden Beiträgen schreibe ich über meine dritte Reise, die noch größer, noch anstrengender wird, als die beiden davor. Ich habe vieles geplant, über das es sich zu schreiben lohnt (hoffe ich zumindest). Diese Reise, die am 13. April mit dem Abflug hier in Deutschland startet, freue ich mich unnormal. Diese Reise ist meine ganz persönliche Belohnung für mich selbst, dass ich drei Jahre mein Studium an der DHBW überlebt habe (Bachelorthesis muss noch geschrieben werden). Leider kann mir dieses Mal mein werter Reisegefährte Terroe nicht folgen. Ihm widme ich diesen Blog, um ihn auf dem aktuellen Stand zu halten. P.S.: Begleitend zu den folgenden Blogeinträgen, eigenen sich wunderbar die Posts auf meinem Instagram-Profil, die ich zu meiner Reise hochlade.

C:\ZETSUOS\JAPAN-3\2025\04\19>

Heute Morgen bin ich tatsächlich mal pünktlich aufgewacht. Ich war etwas verwundert, da draußen alles neblig war. Hat mich etwas an Persona 4 oder Silent Hill erinnert. Ich hatte am Vorabend bereits meine Sachen gepackt und konnte dadurch recht früh aus dem Hotel raus. Ich lief wieder dieselbe Strecke von gestern zum Hauptbahnhof von Tokushima und ließ eine Reservierung am Midori no Madoguchi für den Tsurugisan-Express machen, da dieser online irgendwie schon ausgebucht war. Bis zur Abfahrt des Zuges hatte ich noch knapp zwei Stunden Zeit, und da CoCo Ichi am Bahnhof noch nicht offen hatte, lief ich ein Stück aus der Innenstadt raus zu einem McDonald's. Ich habe schon oft angemerkt, dass der japanische McDonald's um WELTEN besser ist als der deutsche, obwohl dieser über die Jahre auch ganz passabel geworden ist. Aber ich kam nicht ohne Grund dort hin. Ich wollte die Gelegenheit nutzen und den Detective Conan Chicken Tatsuta Burger probieren (Conan liegt mir einfach sehr am Herzen). Der Burger war ziemlich lecker. Zu dem panierten Hähnchenfleisch waren zwischen den Brioche-Brötchen noch Weißkohl(?) und eine ziemlich leckere Soße. Hat sich auf jeden Fall gelohnt, auch ohne die Verpackung mit Conan-Aufdruck. Ich ging wieder zurück zum Bahnhof und wartete gemütlich am Gleis auf meinen Zug. Als dieser schließlich kam, nahm ich meinen reservierten Platz in dem etwas sehr alten Wagon ein. Nur knapp eine Dreiviertelstunde dauerte die Fahrt, bis ich am Bahnhof Anabuki in Mima ankam. Es war unsäglich heiß und die Sonne brannte unerbittlich. Mit einem leichten Sonnenbrand entschied ich, meinen Mantel anzuziehen, um nicht noch mehr Hautkrebs zu bekommen, was den Schweißgrad nur noch anhob. Die große Fureaibashi-Brücke führte über den Yoshinogawa und von dort hatte ich einen phänomenalen Überblick entlang des Flussbettes und dem kristallklaren Wasser des breiten Flusses. Ich lief ein gutes Stück in der prallen Sonne Richtung Udatsumachi, einem kleinen Altstadtkern in Wakimachi, wo sich meine Unterkunft befindet. Ich ging direkt zu dem Gasthaus Paysage Moriguchi, doch die Türen waren abgeschlossen. Etwas verwirrt, aber auch nicht weiter stören wollend, ging ich ins nebenangelegte Café. Darin saßen zwei ältere Damen ein Kaffeekränzchen haltend. Ich unterhielt mich kurz mit diesen, was sie sehr freute. Nach meinem Eistee (actual kalter Schwarztee), versuchte ich mein Glück erneut und kurz darauf kam durch Zufall eine junge Dame aus dem Gasthaus, die vor dem Haus die Blumen goss. Ich fragte sie, ob das Gasthaus noch zu hat, doch sie bot mir direkt an, schon früher den Check-in zu machen, obwohl es noch nicht 15:00 Uhr war. Ihre freundliche und ruhige Art zog sich durch alle Erklärungen zu dem Gasthaus und zu der Altstadt und dessen Läden und Etablissements. Sie meinte, ich wäre heute der einzige Gast im Haus, was die unglaubliche Ruhe hier zur Folge hatte. Das Gasthaus ist scheinbar 130 Jahre alt und wurde vor wenigen Jahren komplett neu renoviert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ich glaube, ich war in meinem Leben noch nicht in einem so schönen und komfortablen Hotel/Gasthaus. Das japanische Bad vor allem ist absolut PEAK. Ich richtete mich etwas ein, ruhte mich kurz im heißen Wasser von der Hitze aus. Als es auf den Abend zuging, trat ich aus meinem Zimmer und fragte die Dame, ob sie Empfehlungen zum Abendessen hätte. Sie empfahl mir ein italienisches Restaurant, praktisch quer gegenüber gelegen. Allerdings meinte sie, dass man dort reservieren müsse, doch ich hatte ja keine japanische Mobilnummer mit meiner eSIM. Daher bot sie mir an, die Reservierung für mich zu übernehmen. Ich wartete für einen Moment in der Lounge des Gasthauses, bis sie wiederkam und mir berichtete, dass alles geklappt hätte. Ich bedankte mich tausendfach und entschuldigte mich dafür, dass ihr solche Umstände bereitete, doch sie sagte schlicht: "Das ist mein Job." Ich habe schon viel Gastfreundlichkeit in diesem Land hier erfahren, gerade letztes Jahr im Gasthaus Shimaya hinter Nagano, aber das hat mich wirklich gerührt. Ich nahm etwas später also die Reservierung wahr und traf noch vor dem Gasthaus die junge Dame und eine ältere Dame mit einem Shiba-Inu. Der Name des Hundes war "Chibi" und ich wollte ihn auch streicheln, allerdings schien er mich nicht so zu mögen. Ich bleibe dann doch eher bei Katzen. Das Restaurant Punta war zwar laut Beschreibung ein italienisches Restaurant, doch würde ich es eher als "japanisch interpretiertes Italienisch" bezeichnen. Das Essen in mehreren Gängen war super lecker. Scheinbar arbeitet die junge Dame aus dem Gasthaus auch dort, da sie irgendwann hineinkam und anfing zu kellnern. Ich vermute, dass das Restaurant von ihren Eltern geführt wird und sie dort ebenfalls aushilft. Beim Bezahlen sprach mich die Besitzerin noch auf mein Conan-Shirt an und fragte mich, ob ich den neuen Film schon gesehen hätte :) Heutige Highlights: - Udatsumachi - Die Gastfreundlichkeit der jungen Dame im Gasthaus - Das Zimmer im Gasthaus - Das japanisch-italienische Essen Heutige Schrittzahl: 11698

C:\ZETSUOS\JAPAN-3\2025\04\18>

Heute Vormittag bin ich von meinem Hotel aus zur Ekimae gelaufen, da ich sonst auf einen Bus hätte warten müssen und es zeitlich keinen Unterschied gemacht hat. Beim Bahnhof gab es ein Ramenladen, der Tokushima Ramen angeboten hat, die auf meiner Liste der regionalen Gerichte standen und ich gestern etwas vergeblich gesucht hatte. Vor dem Laden war eine kleine Schlange. Ich war mir nicht ganz sicher, ob man vorab ein Märkchen für das jeweilige Essen kaufen musste, also fragte ich einen jungen anzugtragenden Japaner vor mir. Er bestätigte meine Vermutung und nach dem Kauf ließ mich der Mann zurück auf meinen Platz in der Schlange. Wir beide wurden recht schnell hineingerufen und ich bekam zügig meine Ramen. Die Brühe war sehr herzhaft und zu den Nudeln gab es leckere Bambusschoten und etwas Schweinefleisch. Dennoch bin mir immer noch zu bewusst darüber, dass ich nicht weiß, wie ich Nudelsuppen "richtig" essen soll. Das stresst mich immer etwas. Nach dem Mittagessen ging ich erneut zum Schlosspark Tokushima. Der Park war genau wie gestern wunderschön. Ich bestieg erneut die Treppen nach oben zum Plateau und genoss verschwitzt den Ausblick und nahm dieses Mal einen anderen Weg nach unten, der ebenfalls zu der Schule führte. Ich ging erneut durch die alte Einkaufspassage zum Bahnhof und hatte trotzdem immer noch etwas Zeit. Also kaufte ich mir einen Kaffee und eine Dose japanisches Red Bull in der Spring Edition mit Erdbeergeschmack. Ich machte mich damit auf hinunter zum Suketougawa, trank meinen Red Bull und ließ die Stadt noch einmal auf mich wirken. Doch trotzdem wurde ich nicht wirklich warm mit Tokushima. Die Stadt erinnert mich etwas an Gießen; viele 70er-Jahre-Bauten, die etwas heruntergekommen sind und wenig Grün (bis auf den wunderschönen Schlosspark ofc). Langsam wurde es Zeit zurück zum Bahnhof zu gehen und ich wartete einen kurzen Augenblick auf meinen One-Man-Zug nach Bandou. Das kleine Örtchen hatte ich mir am Morgen rausgesucht, da es wohl zu Zeiten des ersten Weltkrieges als Gefangenenlager für deutsche Soldaten diente. Dort soll der zuständige Leiter dennoch die Insassen sehr gut behandelt haben und ihnen Möglichkeiten für Sport, Musik und Kultur gegeben. Bandou wurde dafür bekannt, dass es der erste Ort Japans wurde, in dem (von den Gefangenen) ein Stück von Beethoven aufgeführt wurde, wodurch europäische Klassik in Japan beliebt wurde. Ich kam also in Bandou an und ging zu einem Tempel, der auf dem Weg lag. Dort wollte ich gerade das Eingangstor fotografieren, als mich ein älteres japanisches Ehepaar ansprach, ob ich denn ein Foto von mir vor dem Tor haben wolle. Ich nahm das Angebot dankend an und bot ihnen dasselbe an. Danach kamen wir etwas ins Gespräch und sie erklärten mir, dass dieser Tempel der erste von insgesamt 88 entlang eines Pilgerwegs rund um Shikoku war. Sie führten mich durch die Tempelanlage, wir reinigten unsere Hände, zündeten kleine Kerzen an, mit denen wir Räucherstäbchen entfachten und beteten vor dem Spendenkasten im Hauptraum des Tempelgebäudes. Der Tempel innendrin als auch außen war wunderschön und sehr beeindruckend. Wir redeten noch etwas und sie stellten sich als Sasaki vor. Frau Sasaki konnte gebrochen Englisch und Lücken in der Kommunikation konnten dadurch etwas aufgefüllt werden. Ich fragte die beiden, ob ich ein Bild von uns dreien machen könnte und Herr Sasaki rief jemanden herbei, der vor dem Haupttor ein Foto von uns machte. Herr und Frau Sasaki waren wirklich unglaublich nett und wir verabschiedeten uns schließlich, da sie noch ein paar weitere Tempel entlang des Pilgerwegs ablaufen wollten. Ich schaute mir noch etwas den Tempel an und nach einer gewissen Zeit, in der ich nach jemandem suchte, bei dem ich die Omamori dort bezahlen konnte, standen Herr und Frau Sasaki wieder hinter mir und schenkten mir ein Buch über den Pilgerweg. Ich bedankte mich tausendfach und Frau Sasaki half mir noch dabei Omamori auszusuchen, da ich die Schrift auf diesen beim besten Willen nicht lesen kann. Wir verabschiedeten uns schließlich endgültig und ich ging den Weg weiter zum zweiten Tempel, wie sich herausstellen sollte. Auch dieser Tempel war wunderschön und hatte einen riesigen Baum inmitten des Tempelplatzes. Die Berge und den Tempel herum gaben ein fantastisches Bild ab. Hinter dem Tempel ging es zu einer "Deutschen Brücke". Ich folgte diesem Weg und traf dort auf ein Paar aus Deutschland, Dana und Milan. Die beiden erzählten mir von ihrer Pilgerreise – 30 der 88 Tempel entlang – und wir redeten für eine Zeit. Schließlich wollten die beiden ihre Wanderstöcke verabschieden und ich ging weiter, da ich ja noch das "Deutsche Haus Naruto" ansehen wollte. Ich ging entlang einer Straße, bis ich auf jenes Gebäude traf. Es war interessant, deutsche Flaggen überall zu sehen. In den Fenstern im Erdgeschoss standen Chibi-Beethoven-Pappaufsteller und auch eine Beethoven-Bronzestatue stand auf dem Platz. Hinter der Statue war ein knorzeliger Weg einen Berg hinauf mit dem Ziel "Glocke von Bandou" ausgeschildert (und "Vorsicht vor Schlangen"). Der Weg hinauf entpuppte sich als eine schier endlose Abfolge von Treppen. Ich kam kurz vor dem Zusammenbrechen und ohne ein Tröpfchen Wasser bei mir oben bei dem Glockenturm an, der ein Zeichen für die "ewige Freundschaft zwischen Deutschland und Japan" ist. Von dort oben hatte ich eine phänomenale Aussicht über die gesamte Ebene des Yoshinogawa und praktisch auch die halbe Präfektur Tokushima. Der Aufstieg hatte sich gelohnt. Komplett durchgeschwitzt stieg ich den Berg wieder hinab und wanderte zurück zu dem ersten Tempel. Dort in der Nähe setzte ich mich in ein Lokal, da ich Hunger und noch Zeit bis zum Zug zurück hatte. Als mein Essen kam, wünschte mir ein älterer Mann auf Englisch einen guten Appetit. Er fragte mich, wo ich herkäme und schnell redeten wir auf Deutsch weiter, da er, Kurt, aus den Niederlanden kommt. Wir redeten schließlich fast zwei Stunden – beim Essen, danach im Lawson und dann, während er mich zum Bahnhof begleitete – über seine Erfahrungen mit dem Pilgern. Kurt war zwar etwas esoterisch, was mir nichts ausmachte. Ein bisschen erinnerte er mich an meinen C-Professor; ohne Namen zu nennen. Er glaubte nicht an Zufälle und betonte sehr stark den selbsterkennenden Charakter des Pilgerns. Er hat tatsächlich innerhalb zweier Etappen alle 88 Tempel abgepilgert. Dafür nochmal meinen tiefsten Respekt. Auch wenn ich einige Ansichten von Kurt nicht teile, so war dies doch ein äußerst tiefgründiges und erkenntnisreiches Gespräch, das vielleicht vom Kosmos vorherbestimmt war – oder auch einfach nur Zufall :) Heutige Highlights: - Die Tempelanlagen - Der Aufstieg zur Glocke von Bandou - Die Begegnung mit Herr und Frau Sasaki - Die Begegnung mit den Pilgern Dana und Milan - Die Begegnung mit dem Pilger-Meister Kurt Heutige Schrittzahl: 22552

C:\ZETSUOS\JAPAN-3\2025\04\17>

Wird nachgereicht...

C:\ZETSUOS\JAPAN-3\2025\04\16>

Ich hatte heute etwas länger geschlafen und bin dann zum Mittagessen in die Innenstadt gelaufen, wo ich endlich ein Udon-Laden lokalisiert hatte, der Sanuki Udon führte. Eine sehr leckere, geschmacklich gut zur Lage am Meer passende Udon-Variante. Der Laden selbst war sehr, wie soll ich sagen, "mit Liebe gestaltet". Was aber nichts Schlechtes heißen soll. Es war nur ein sehr starker Kontrast zum Niboshi gestern. Nach dem Mittagessen lief ich Richtung Fährhafen, da dort die Ruinen des Schlosses Takamatsu waren. Das Schloss steht zwar nicht mehr, aber der Garten und die gesamte Burganlage waren wunderschön idyllisch, und man hat – bis auf die Wolkenkratzer, die über die Baumkronen hinweg ragten – das Gefühl, mitten in der Natur zu sein. Der restliche Nachmittag war recht unspektakulär. Erst gegen Abend, als ich zu einem guten Udon-Laden gehen wollte, nahm der Tag wieder Fahrt auf. Die Tempura-Udon waren außerordentlich lecker und danach wollte ich aus Affekt einfach nochmal ins Niboshi gehen. Der Chef, Hama-san, lachte, als er mich wieder die Tür hineinkommen sah. Ich aß nicht mehr viel, aber ich probierte drei der Drinks, die an Charaktere aus Sailor Moon angelehnt waren. Die Drinks waren wirklich richtig gut. Heutige Highlights: - Die Sanuki-Udon - Der Garten von Schloss Takamatsu - Die Hafenpromenade von Takamatsu - Die Tempura-Udon - Die Sailor Moon-Drinks im Niboshi Heutige Schrittzahl: 12211

C:\ZETSUOS\JAPAN-3\2025\04\15>

Erstmal hatte ich heute dick verschlafen und beinahe die Check-out-Zeit verpasst. Aber – gerade so, um eine einzige Minute – hatte ich es dann doch noch geschafft. Puls auf 180, aber drin ist drin. Zum verfrühten Mittagessen ging ich dann zu CoCo Ichi in Akiba. Es war genau das, was ich brauchte – ein warmes, würziges Curry, das einem wieder ein bisschen Leben einhaucht. Danach wollte ich noch bei Akiba Hobby vorbeischauen, in der Hoffnung, endlich ein paar Fumos zu finden. Leider waren sie – mal wieder – komplett ausverkauft. Kein einziger Fumo mehr da. Dann ging es plötzlich recht hastig weiter: auf zum Tokyo Hauptbahnhof. Ich hatte einen Shinkansen nach Okayama gebucht und musste mich dort erstmal irgendwie zurechtfinden. Dieser Bahnhof ist ein eigenes kleines Ökosystem – riesig, verwinkelt, trubelig. Als ich schließlich in meinem Wagen saß und meinen Fensterplatz einnahm, wurde ich direkt mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Die Landschaft, die an mir vorbeizog, war wie aus einem Ghibli-Film – weite Felder, kleine Siedlungen, durchzogen von sich schlängelnden Flüssen. In der Ferne ragten majestätisch Bergketten empor, an deren Flanken sich schwere Wolken brachen. Alles wirkte ruhig, fast entrückt. Auch wenn ich persönlich die deutschen ICEs – besonders den ICE 3neo – mehr mag, war der Shinkansen auf seine ganz eigene Weise faszinierend. Diese sanfte Kraft, mit der er sich durch die Landschaft bewegte, war beeindruckend. Und dann das Gefühl, wenn sich der Zug bei voller Geschwindigkeit in eine Kurve legte – als würde man kurzzeitig die Physik aushebeln. Absolut banger Moment. Der Shinkansen hielt schließlich an seinem Zielbahnhof: Okayama. Dort hatte ich etwas Umstiegszeit und versuchte erneut, wie in Tokyo, wo ich bereits etwas daran scheiterte, dem Mitarbeiter am JR-Schalter, dem "Midori no Madoguchi", zu erklären, dass ich bereits einen Sitzplatz online gebucht hatte und nur das Ticket abholen wolle – nur dass es dieses Mal tatsächlich besser klappte und ich von nun an bessere Worte finden konnte. Es ging dann in den Marine-Liner, der über eine Brücke fuhr, die über die Bucht von Shikoku und zwei kleine Inseln führt. Unglaubliche Aussicht auf die vielen kleinen zerstreuten Inseln. Schließlich kam ich dann auch in Takamatsu an, der Hauptstadt der Präfektur Kagawa. Es war schon etwas später Nachmittag, also fuhr ich mit einem Bus in den Hafen der Stadt, wo mein Hotel liegt: Ein Love Hotel :) Mir hat es persönlich etwas Unbehagen bereitet, dass ich in einem vermeintlich ranzigen Love Hotel nächtigen würde – zweimal –, doch tatsächlich war das Zimmer echt sauber und ohne die typischen Love Hotel "Werkzeuge". Das große japanische Bad nahm ich direkt in Anspruch und erholte mich erstmal von der langen Reise. Ich ging dann noch am Abend in die Innenstadt, weil ich eigentlich Sanuki Udon essen wollte, doch hatten irgendwie schon alle Lokale zu. Also ging ich in das nächsteste Izakaya, das "Niboshi". Und MAN, war das eine GUTE Entscheidung. Super modernes, kleines, selfmade Izakaya. Der Chef, Hama-san, war super nett, hat mir alles Mögliche gezeigt und mit einer Kellnerin dort habe ich etwas über meine Reise geredet. Das Essen war grandios und der Gag mit den getrockneten Fischen als Stäbchenablage war eine richtig geile Idee. Das war auch das erste Mal, dass ich einen ganzen, getrockneten Fisch gegessen habe... Tatsächlich aber sehr lecker. Nach dem Essen und dem Lemon Sour ging ich in ein Sento. Es war klein und schnuckelig. Dort hatten sie auch ein Bad mit Grüntee. Ich freue mich schon auf die Onsen nächste Woche. Heutige Highlights: - Die Shinkansen-Fahrt - Das Niboshi, dessen Essen und die Gespräche darin - Das Sento Heutige Schrittzahl: 9946

C:\ZETSUOS\JAPAN-3\2025\04\14>

Der Flug war eigentlich ganz okay. Ich hatte zwar nur etwa vier Stunden geschlafen, aber besser als gar nichts. Immerhin konnte ich die ersten vier Conan-Filme schauen – ein ziemlich guter Zeitvertreib, ehrlich gesagt. Gegen 16:00 Uhr landete ich schließlich in Japan und fühlte mich sofort wieder wohl, als ich die vertraute Strecke des Narita Express sah. Es war fast so, als würde einen die Stadt gleich beim Ankommen sanft in Empfang nehmen. Doch dann kam es zu unerwarteten Verspätungen: Ganze 20 Minuten stand der Zug einfach da und musste auf vorbeifahrende Züge warten. Ein kleiner Reminder, dass das also nicht nur ein exklusives DB-Feature ist :) Mein Hotel liegt in Koutou, Tokyo. Wie beim letzten Mal musste ich dafür vom Tokyo Hauptbahnhof aus die Keiyo Line nehmen – was bedeutete: ein guter Kilometer durch endlose, leicht labyrinthische Gänge im Bahnhof. Nach dem Einchecken gönnte ich mir erstmal ein erholsames Bad – das tat richtig gut. Danach ging’s natürlich direkt zum Family Mart. Ich liebe Konbini. Es ist einfach diese Mischung aus Vertrautheit, Effizienz und überraschend gutem Essen zu jeder Tages- und Nachtzeit. Da es schon recht spät war, fuhr ich nur noch nach Akiba. Dort gönnte ich mir Curry Udon, während ich beim Essen den fünften Conan-Film weiter schaute <3 Es fühlte sich einfach nur gut an, wieder hier zu sein – als hätte sich ein Kreis geschlossen. Da ich am nächsten Morgen früh raus muss, ging es danach auch direkt wieder zurück ins Hotel. Aber kein Stress – ich bin ja am 1. Mai wieder in Tokyo. Und irgendwie fühlt sich das Wissen darum wie ein kleines Versprechen an mich selbst an: bald wieder heimkommen in diese zweite Heimat. Inzwischen fühlt sich Japan wie ein zweites Zuhause an, kenne mich in Tokyo relativ gut aus und habe hier sogar eine Art Freundeskreis aufgebaut. Who knows, vielleicht verpisse ich mich eines Tages doch hierher und dann heißt es "sayonara doitsu" Heutige Highlights: - Wieder in Tokyo zu sein - Die Curry-Udon + Conan Heutige Schrittzahl: 10100

C:\ZETSUOS\JAPAN-3\2025\04\13>

Ich sitze um 17:00 am Flughafen in Frankfurt und warte auf meinen Flug um 20:00. Mir graut es vor dem Flug. Immerhin ist noch genügend Zeit, um meine Studienarbeit fertig zu schreiben.